siebenschlaeferkircheDer Besucher dieser Kirche wird sich fragen, was es mit dem einzigartigen Patrozinium für eine Bewandtnis hat; gibt es doch in Europa nur zwei Kirchen zu den hl. Siebenschläfern: Hier in Rotthof und die Kirche bei Vieux Marche in der Bretagne, zu der noch heute zahlreiche Christen und seit 1954 auf Anregung von Prof. Massignon vom College de France auch viele Mohammedaner wallfahren. Sie verehren ebenfalls die Siebenschläfer als Zeugen der Auferstehung und verrichten jeden Freitag in allen Moscheen der Welt zu ihrer Ehre ein Gebet (XVIII. sure des Korans).

 

Die Legende, die die Grundlage für die Verehrung der Siebenschläfer gibt, ist sehr alt. Hier soll verkürzt die Fassung des Bischofs Gregor von Tours (538-594) wiedergegeben werden, der den Text des Syrers Jakob von Surag (452-522) ins Lateinische übertragen hat.

 

Während der grausamen Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249-251) lebten in Ephesus sieben vornehme junge Männer, die sich taufen ließen und das vom Kaiser verlangte Opfer vor den Götzenbildern
verweigerten. Um der Verfolgung zu entgehen, versteckten sie sich in einer Höhle. Als der Kaiser davon erfuhr, ließ er den Eingang derselben mit Steinen verrammeln. Die Sieben baten Gott, sie vor dem Kaiser zu schützen. Gott erhörte sie und nahm ihre Seele zu sich. Etwa 200 Jahre später, unter Kaiser Theodosius II. (408-450) standen Irrlehrer auf, die die Auferstehung der Toten leugneten. Als man in der Nähe der Höhle der Siebenschläfer einen Viehstall errichtete, verwendete man auch die Steine vom Eingang der Höhle. Die Höhle selbst betrat niemand. Da gab Gott den Sieben das Leben wieder. Sie glaubten nur eine Nacht geschlafen zu haben und weil sie Hunger hatten, wurde Malchus, einer von ihnen beauftragt, sich in die Stadt zu schleichen, um Lebensmittel zu besorgen. Als er bezahlen wollte, staunten die Kaufleute darüber, dass er ihnen Münzen mit dem Bild des Kaisers Decius in Zahlung gab. Sie hielten ihn für einen Betrüger und führten ihn dem Bischof und Stadtpräfekten vor, die ihn verhörten. Malchus sagte: »Ich glaubte nur eine Nacht geschlafen zu haben, nun aber höre ich, dass Kaiser Decius längst gestorben ist und sehe überall in der Stadt das Kreuzzeichen«. Der Bischof zog mit dem herbeigerufenen Kaiser und viel Volk hinaus zur Höhle und überzeugte sich, dass alles so war, wie es Malchus geschildert hatte. Vor dem ganzen Volk dankte der Kaiser Gott für das ihnen gegebene Zeichen der Auferstehung der Toten. Kurz darauf entschliefen die Sieben.

Ephesus, schon in der heidnischen antike ein großer Wallfahrtsort, war ein Lieblingsaufenthalt des Apostels Paulus. Von hier aus schrieb er einige seiner Briefe. Der Brief an die Epheser ging in die Hl. Schrift ein.

Die hl. Maria, der hl. Johannes der Evangelist und der Evangelist Lukas sollen hier gestorben sein. In der Marienkirche tagte 431 ein für die Geschichte der christlichen Lehre wichtiges ökumenisches Konzil. Die Siebenschläfergrotte, bei der auch das Grab der Maria Magdalena verehrt wird, war in der byzantinischen Zeit ein beliebter Friedhof mit vielen in den Stein gehauenen Kammern. 700 Gräber und 2000 Tonlämpchen wurden in der Nähe der Grotte gefunden. Heute ist Ephesus ein riesiges archäologisches Ausgrabungsfeld und ein kleines türkisches Dorf.

 

Anfahrt/Wegbeschreibung zur Siebenschläferkirche:

Von der A 3 kommend fahren Sie die Ausfahrt Richtung Pocking ab und biegen rechts auf die B12 - Richtung Ruhstorf.
Nach ca. 2 km fahren Sie rechts auf die B 388 Richtung Ruhstorf / Pfarrkirchen.

Nach ca. 800 Meter auf der B 388 sehen sie das Ruhstorfer Gewerbegebiet Hackerwiese auf der rechten Seite.
Oben auf dem Berg ist jetzt die Siebenschläferkirche zu sehen.

Mit dem Auto Richtung Ruhstorfer Gewerbegebiet Hackerwiese

 

April - Oktober 9 - 18 Uhr; ab November bis Ende März geschlossen.

 

Siebenschläferkirche

Familie Roßmeier

Rotthof 15

94099 Ruhstorf

Tel. 08531/32457

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www.siebenschlaeferkirche.de

 

Bayer. Thermenland

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